So schreibst du bessere Kooperationsanfragen als Creator

Viele Creator träumen von Markenkooperationen. Doch der erste Kontakt entscheidet, ob eine Zusammenarbeit überhaupt zustande kommt und dieser Kontakt läuft fast immer per Mail. In diesem Artikel erfährst du daher worauf du bei deiner Anfrage achten solltest, damit sich deine Chance auf eine Kooperation erhöhen.

Die Realität aus Sicht einer Brand

Es könnte anders aussehen, als man es sich vorstellt. Mitarbeiter im Marketing oder Social Media jonglieren mit einer Vielzahl an Aufgaben: Sie müssen Kampagnen planen, umsetzen und Projekte koordinieren, Guidelines einhalten, Ergebnisse analysieren und regelmäßig an ihre Vorgesetzten berichten. Gleichzeitig steht ihnen nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, das bei jeder Ausgabe genau begründet werden muss. Inmitten dieser To-do-Liste landen dann Kooperationsanfragen im Posteingang. Jede Anfrage muss im Kontext dieser knappen Ressourcen bewertet werden: Passt die Zusammenarbeit zur Strategie, rechtfertigt sie eine Investition, und bringt sie Ergebnisse, die sich am Ende auch in den Kennzahlen widerspiegeln? Genau in diesem Umfeld wird deine Mail gelesen und deshalb muss sie klar, strukturiert und überzeugend sein.

Wie man es nicht machen sollte

Beginnen wir mit dem Negativbeispiel. Viele Mails, die Unternehmen erreichen, sind endlose Textwände ohne Absätze. Manche Creator erklären darin erst einmal ausführlich, was sie in Zukunft für Inhalte produzieren möchten. Teilweise wird auch die Lebensgeschichte und ein Krankheitsverlauf erzählt. Am Ende folgt dann die Bitte um eine Kooperation oder um kostenlose Produkte. Solche Nachrichten wirken unstrukturiert und unprofessionell. Statt Lust auf eine Zusammenarbeit zu machen, signalisieren sie: „Hier gibt es Probleme, die ihr bitte für mich lösen sollt.“ Solche Mails werden in vielen Fällen ignoriert und teilweise nicht gelesen. Die zeitlichen Ressourcen sind knapp.

Level 1: Das absolute Minimum

Schon mit wenigen Sätzen lässt sich eine Mail deutlich verbessern. Auf dem ersten Level reicht es, sich kurz und knapp vorzustellen. Schreibe, wer du bist, auf welchem Kanal du aktiv bist und dass du dir eine Kooperation mit der Marke vorstellen kannst. Das klingt simpel, ist aber schon ein Fortschritt gegenüber dem unübersichtlichen Roman. Auch wenn diese Variante noch nicht beeindruckend ist, weiß die Marke immerhin sofort, mit wem sie es zu tun hat.

Beispiel:

“Hallo [Ansprechperson],

Ich heiße [Name] und streame unter dem Namen [Nutzername] auf Twitch. Dort streame ich regelmäßig [Spiel/Tätigkeit]

Seit vielen Jahren nutze ich eure Produkte und bin von [Produkt] begeistert. Wenn wir zusammenarbeiten können, würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Sagt mir gerne Bescheid, wenn das für euch irgendwie interessant klingt.

Liebe Grüße

[Name]”

An dieser Mail kann man noch einiges verbessern. Trotzdem ist sie besser als viele Kooperationsanfragen, die Brands regelmäßig erhalten. Es vergessen beispielsweise viele Leute ihren Kanalnamen überhaupt zu nennen. Selbst wenn man wollte, kann man die Person nicht finden.

Level 2: Struktur und Übersichtlichkeit

Wenn du wirklich Kooperationen erzielen willst, solltest du stets versuchen dieses Niveau zu halten. Statt deine Gedanken in einem Block herunterzuschreiben, sorgst du für Übersichtlichkeit. Kurze Absätze, klare Formulierungen und eine logische Reihenfolge der Informationen. Das hilft bei der Verständlichkeit und deine Mail wird gerne gelesen. Zum Schluss nutzt du noch eine Signatur in der du deine Telefonnummer und auch deine Kanäle verlinkst. So kommen die verantwortlichen mit einem Klick auf deinen Kanal und können sich von dir überzeugen.

Wenn du schon eine erste Idee für eine mögliche Zusammenarbeit hast, kannst du diese ebenfalls erwähnen. Das muss nichts Großes sein, oft reicht ein kleiner Vorschlag wie ein Produkttest oder ein Videoformat, das gut zum Produkt passen würde. Solche Mails vermitteln, dass du dir Gedanken machst und die Arbeit der Marke erleichtern willst.

Beispiel:

“Hey [Ansprechperson],

mein Name ist [dein Name] und ich betreibe den Kanal [Name deines Kanals] auf [Plattform]. Freut mich euch kennenzulernen :)

[Kurzer Absatz wieso du und dein Content gut zur Marke passen. Ggf. auch ein Satz wieso deine Community gut passt.]. Daher ist eine Kooperation für beide Seiten sinnvoll.

Meine Vorstellung:

  • Ich produziere [Art und Anzahl an Content, sowie die Plattform]

  • Ihr stellt [Produkt] und eine Aufwandsentschädigung iHv. [Betrag in EUR]

Wenn es für euch interessant klingt, lasst uns gerne sprechen.

Viele Grüße
[dein Name]
[deine Kontaktdaten + Verlinkte Kanäle]”

Level 3: Profi-Niveau

Statt nur eine kurze Anfrage zu schicken, legst du ein übersichtliches Portfolio bei. Das kann ein ansprechend gestaltetes PDF oder ein einseitiger Überblick sein. Darin stellst du dich und deine Arbeit vor, zeigst deine Kanäle mit den wichtigsten Zahlen, gibst Einblicke in Reichweite und Engagement und erwähnst, welche Kooperationen du bisher umgesetzt hast. Eine transparente Preisliste vereinfacht die Einschätzung und Unternehmen wissen, mit welchen Budgets sie rechnen können.

Besonders stark wird eine Anfrage, wenn du deine Ideen direkt auf die Marke zuschneidest. Du könntest beispielsweise beschreiben, wie ein dediziertes Video aussieht. Du könntest auch unterschiedliche Pakete zu entsprechenden Preisen entwickeln. Damit zeigst du nicht nur Kreativität, sondern auch Professionalität und Verbindlichkeit. Marken müssen nicht lange überlegen, sondern können sofort erkennen, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte.

Diese Arbeit wird häufig von Agenturen gemacht, die für dich Deals einholen, damit du dich auf deine Stärken fokussieren kannst. Content!

Fazit

Kooperationsanfragen sind kein Hexenwerk. Eine Mail, die unübersichtlich und unsicher wirkt, macht es Marken leicht, dich zu ignorieren. Eine klare, strukturierte Nachricht dagegen öffnet Türen und ein professionelles Portfolio kann dich vom ersten Tag an aus der Masse herausheben.

Denke also immer daran: Mails sind keine Nebensache, sondern deine Eintrittskarte in die Welt der Kooperationen. Je klarer, strukturierter und professioneller du kommunizierst, desto größer sind deine Chancen auf spannende Partnerschaften.

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